Wir über uns – Gründer Kai Rixrath im Interview

 

McParking haben Sie selbst schon oft genutzt und haben gesehen, wie wir uns über die Jahre entwickelt haben. Dieser Teil unserer Serie befasst sich in einem kurzen Interview mit dem Gründer und Businessman Kai Rixrath.

 

Kai, Du hast vor über 20 Jahren McParking gegründet. Hattest Du das schon immer vor oder war es eher Zufall?

Die Idee, günstige und sichere flughafennahe Parkplätze anzubieten, hat sich während unserer „Tegeler Zeit“ entwickelt. In der Nähe des damaligen Flughafens hatte ich eine Driving-Range am Kurt-Schumacher-Damm betrieben. Dort konnte man relativ stadtnah und auf einer einfachen Anlage das Golfspielen erlernen. Unsere Kunden buchten sich einen Zeitslot und konnten dann Abschläge üben. Das lästige Bällesammeln haben wir übernommen, so dass man in kurzer Zeit sehr viele Bälle abschlagen konnte. Und dafür musste man noch nicht einmal in das Brandenburger Umland fahren. Irgendwann fragte mich ein Kunde, ob er sein Auto etwas länger stehen lassen könne. Er wollte den kurzen Weg zum Flughafen Tegel zu Fuß gehen und nach 2 Tagen wieder zurückkommen. Ich habe den Kunden dann selbst zum Flughafen gebracht und wir kamen ins Plaudern. Ihm gefiel die Möglichkeit, so nah am Airport zu parken und wollte das gerne wiederholen. Daraus ergab es sich, dass auch weitere Golfkunden zu uns kamen und parken wollten – manche dann auch ohne vorher zu spielen. Ich habe dann den Golfplatz verkleinert, um mehr Platz für parkende Autos zu erhalten. Das Ganze war dann wie ein Schneeballsystem und sprach sich immer mehr rum. Schließlich habe ich die Golfplatzanlage komplett zugunsten des Parkplatzes aufgegeben und wir betrieben eine Fläche für ca. 2.000 Autos – ungefähr so viele, wie der Flughafen selbst auf seinem Gelände anbieten konnte. Parallel zur Umwandlung des Geländes haben wir uns natürlich auch um die Buchbarkeit gekümmert, also ein funktionales Back- und Frontend gebaut. Ohne eine tatkräftige Mannschaft wäre mir das allerdings nicht möglich gewesen.

Frontaufnahme von Kai Rixrath

 

 

Wieso hattest Du damals überhaupt eine Golfanlage betrieben? Wie kam es dazu?

Ich habe früher sehr viel Sport getrieben. Ich war im Winter als Skilehrer in Österreich unterwegs und im Sommer als Golflehrer. Das Golfspielen hat mir viel Spaß bereitet und auch vor dem Betrieb der Driving-Range konnte ich damit gut Geld verdienen. Aber irgendwann war ich an einem Punkt angelangt, an dem mir mein Unternehmergeist gesagt hat, ich müsste mehr aus meiner Leidenschaft machen als einzelnen Spielern zu helfen, ihr Handicap zu verbessern. Und über einen Zufall bin ich dann auf das Gelände am Kurt-Schumacher-Damm gekommen, dass ich günstig langfristig anmieten konnte.

 

Als das Flughafenparken immer mehr nachgefragt wurde, hast Du Dich ja neu orientiert. Wie bist Du denn auf den Namen McParking gekommen?

Am Flughafen Tegel wollte ich das Unternehmen eigentlich anders nennen. Ich hatte z. B. an Airport Parking Berlin gedacht. Leider habe ich dann erfahren, dass genau diese Kombination bereits von einem Wettbewerber belegt war. Da bin ich zu McDonald’s gegangen, um meinen Frust wegzuessen – klar, dass dort die Idee mit McParking kam. Bis zur Einführung der kompletten Marke „McParking“ war es aber dann noch ein schwieriger Weg, wir mussten sogar eine Klage von McDonald’s abwehren, was uns gelungen ist. Ich denke, der Aufwand hat sich gelohnt, denn McParking ist sehr universell einsetzbar. Übrigens haben wir McParking nicht nur in Deutschland, sondern in der gesamte EU und auch in vielen anderen Ländern außerhalb von Europa als Marke gelistet, z. B. in Indien, Singapur und Australien. In Chile und Argentinien haben wir auch McParking-Standorte in den jeweiligen Hauptstädten. Diese entwickeln sich sehr gut.

 

Flagge von Argentinien

 

Das ist wirklich eine spannende Geschichte. Aber Du warst nicht immer in Berlin. Was hast Du vor Deiner Zeit hier gemacht, wo bist Du aufgewachsen?

Geboren bin ich vor fast 56 Jahren in Guayaquil / Ecuador. Mein Vater ist Deutscher und war zu der Zeit als Leiter Südamerika von Bayer/Schering dort im Einsatz. Dort hat er meine Mutter kennengelernt, die Ecuadorianerin ist, so dass ich in Ecuador, Peru und schließlich in Argentinien aufgewachsen bin. Ich fühle mich mindestens als halber Südamerikaner – und als solcher pudelwohl. Zur Bankausbildung und anschließendem Wirtschaftsstudium bin ich dann nach Deutschland gekommen und schließlich in Berlin geblieben. Auch wenn ich Südamerika und vor allem Argentinien besonders in dem grauen Berliner Winter sehr stark vermisse, so weiß ich das Leben hier sehr zu schätzen.

 

 

McParking ist nicht Dein einziges Standbein. Nicht erst seit der Corona-Pandemie bist Du breit aufgestellt, und als umsichtiger Unternehmer bist Du auch nicht nur in der Parkplatzbranche aktiv.

Genau, McParking hat während der Corona-Jahre stark gelitten. Unser Geschäft ist sehr an die Passagierzahlen gekoppelt – fliegen viele Passagiere, geht es nicht nur den Airlines und Flughäfen wirtschaftlich gut, sondern auch uns. Während Corona war das nicht so. Mein Ziel war es deshalb immer schon, unternehmerisch nicht nur auf einem Bein zu stehen. Ein Schwerpunkt neben dem Parkgeschäft ist die Immobilien- und Projektentwicklung. Dies ist inhaltlich gar nicht so weit vom Parken entfernt, denn eine wesentliche Voraussetzung für ein stabiles Parkgeschäft ist es, eine Parkfläche – also eine Immobilie, sei es mit oder ohne Parkhaus – in der richtigen Lage/in Flughafennähe zur Verfügung zu haben. Ich bin aber auch in der Entwicklung von Wohngebäuden aktiv, was gerade aktuell sehr gefragt ist. Darüber hinaus beteilige ich mich völlig branchenfremd z. B. an einem IT & Marketing-Start-up und an einer Kartbahn in Dänemark. Kurzum: Es gibt viele verschiedene Projekte, die mich interessieren.

 

Corona, Krieg, Preissteigerungen – das sind innerhalb sehr kurzer Zeit Entwicklungen, die  jedem Sorgenfalten auf die Stirn treiben. Beschreibe doch einmal die aktuelle wirtschaftliche Lage aus Unternehmersicht …

Wir sollten nicht alles schlechter machen als es ist. Der Krieg in der Ukraine ist schlimm für die direkt Betroffenen,  und – wie alle wissen – er hat Auswirkungen auf das weltweite Wirtschaftsgeschehen. Aber die wirtschaftliche Lage in Deutschland ist besser als es vielfach dargestellt wird. Für Deutschland wird ein einigermaßen stabiles BIP für dieses Jahr erwartet, nachdem Ende 2022 noch mit einem Minus gerechnet wurde. Die Energiekrise führt zwar zu deutlich höheren Energiepreisen, aber auch hier ist zu sehen, dass die Preise nach dem Ausbruch des Krieges hochgeschnellt sind, sich aber aktuell aufgrund gesunkener Verbräuche und diversifizierter Versorgungsquellen wieder auf einem etwas niedrigeren Niveau eingependelt haben. Auch die Inflation wird mit rund 6% für dieses Jahr unter dem Höchststand vom vergangenen Jahr bleiben, und für 2024 wird sogar wieder ein Level von ca. 2% erwartet, also in einem akzeptablen Bereich liegen.

 

…und welche Handlungsmöglichkeiten sich daraus ergeben.

Vor allem eines: nicht in Panik verfallen. Wichtig ist es, einen klaren Kopf zu behalten und nach Möglichkeit die Liquiditätsreserven aufrecht zu halten. Das haben wir während der Corona-Pandemie gesehen. Wer ausreichend liquide war, kam einigermaßen gut durch diese verrückte Zeit. Und wer es sich jetzt leisten kann, sollte die wirtschaftlich schwierige Phase für Investitionen nutzen. Das klingt vielleicht paradox, aber aktuell kann man von z. B. sinkenden Bau- und Grundstückspreisen profitieren.

 

Noch einmal zurück zu Dir persönlich. Was machst Du, um vom Business abzuschalten? Was kannst Du empfehlen?

Als Unternehmer bin ich ja eigentlich immer auf Achse. Wenn ich dann doch einmal abschalten möchte, gehe ich immer noch gerne Golf spielen. Auch wenn oder vielleicht weil der Ehrgeiz nicht mehr so stark ist wie früher, entspannt mich die Mischung aus frischer Luft, Natur und körperlicher Bewegung.

 

Gruppenfoto der argentinischen Mitarbeiter

 

Zu guter Letzt die Frage, die sich bei McParking aufdrängt: Wo verbringst Du Deinen Urlaub am liebsten?

Ich versuche, so oft es geht zu meiner Familie nach Argentinien zu fliegen. Dort kann ich sie und langjährige Freunde sehen und gleichzeitig das lockere südamerikanische Leben genießen. Natürlich ist die Reise recht aufwändig, für eine kürzere Dauer reise ich deshalb auch gerne nach Mallorca. Dank meiner Muttersprache Spanisch und einem netten kleinen Freundeskreis, mit dem ich gerne Zeit verbringe, fühle ich mich auch dort sehr heimisch.

 

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